Auf einem ersten Vernetzungstreffen muslimischer Jugendverbände im September 2018 entstand die Idee, sich dauerhaft zu vernetzen. Daraus ist inzwischen das Bündnis muslimischer Jugendarbeit entstanden, ein Netzwerk muslimischer Jugendselbstorganisationen unter Einbeziehung junger muslimischer Träger der politischen Jugendbildung. Das Bündnis versteht sich als ein Netzwerk, das offen ist für alle Akteur*innen der Jugendarbeit, die sich selbst als muslimisch verstehen und mit ihrer Jugendarbeit bundesweit wirken wollen.
In gemeinsamen Jahresmeetings und auf regelmäßigen AG Treffen wird die gemeinsame Idee vorangetrieben. Im September 2021 fand das jährliche Bündnistreffen in Berlin statt, auf dem sich die Teilnehmenden vor allem mit der gemeinsamen Satzung und den Fragen demokratischer Entscheidungsfindung befasst haben.
Ziel ist eine gemeinsame Verfasstheit des Bündnisses mit der Absicht, gemeinsame Themen auch gemeinsam voranzubringen und solidarisch zu handeln. Trotz der großen Diversität der beteiligten Organisationen ist die Entwicklung einer gemeinsamen Satzung nach demokratischen Prinzipien und unter Einbeziehung aller in vollem Gang. Dieser Prozess ist Anlass für viele inhaltliche Auseinandersetzungen:
- Was verstehen wir unter demokratischen Entscheidungsstrukturen?
- Was bedeutet Unabhängigkeit der Jugendselbstorganisationen?
- Wie kann man die Rechte der Kleinen wahren, und gleichzeitig den Großen gerecht werden?
- Wie können Minderheitenrechte geschützt werden?
- Wie können wir auch die einbeziehen und den Dialog mit denen aufrechterhalten, die (noch) nicht die Kriterien des Bündnisses erfüllen?
All diese zentralen Fragen werden gemeinsam diskutiert und bieten Anlass für Selbstreflexion und kritischen Blick nach innen. Aber vor allem stärken diese spannenden Auseinandersetzungen das Zusammengehörigkeitsgefühl, Entschlossenheit und den Enthusiasmus der Beteiligten. Denn allen ist klar, dass hier etwas sehr Bedeutendes passiert.